DIE AHB...
(Anschlussheilbehandlung, auch Rehabilitation genannt)

18.03.2014 – So wieder ein neuer Schritt den ich noch nicht kenne, ich sitze auf gepackten Taschen und warte auf den Fahrer der Reha-Klinik. Solange kann ich ja noch meine Einträge machen. Mann, was man bedenken muss, wenn man die Taschen für einen Reha-Aufenthalt packt.  Aber ich denke, ich habe alles. Bin schon aufgeregt bisschen. Ich weiss echt nicht, was mich erwartet, aber ich bin beruhigt, weil alle mit denen ich über die Reha sprach, lobt die Klinik und die Gegend. Wann kommt man im Leben mal nach Buckow in der Märkischen Schweiz.
Seit meinem letzten Eintrag hab ich eigentlich genau dasselbe getan, wie die Wochen vorher schon… NIX. Hab aber gemerkt, dass ich das auch nötig hatte. Gestern war ich erst bei meiner Hausärztin und hab mit Ihr meinen bisherigen Werdegang und auch den künftigen besprochen. Nach abgeschlossener Reha werde ich hoffentlich ab Anfang Mai wieder arbeiten gehen dürfen. Das werde ich, wie mir empfohlen, mit dem sogenannten Hamburger Modell machen. Langsamer, reduzierter Wiedereinstieg. Das heisst, man beginnt mit sehr wenig Wochenstunden und steigert diese peu á peu. Während dieser Zeit wird man von der Krankenkasse weiter bezahlt mit Krankengeld. Hat für den Chef den Vorteil, dass ich ihn in der ersten Zeit, in der ich nicht voll belastbar bin, auch keine Kosten verursache. Ich werde es begrenzen auf max. 8 Wochen. Das sollte genügen. Bevor ich wieder anfange muss ich aber noch einiges abklären diesbezüglich. Am 30.04.2014 hab ich dann auch einen Termin wieder in der Charité zur Kontrolluntersuchung, in der auch der nächste CT-Termin abgestimmt wird. Wird mich die nächsten 5 Jahre begleiten. Gibt mir aber auch die Sicherheit, sollte noch etwas zurückgeblieben sein, dann wird es frühzeitig erkannt und kann behandelt werden, weil man bedenken muss, dass es ein bösartiger Tumor war, der in andere Teile gestreut haben könnte, die man nicht entdeckt hat.
Ich hab mir gestern auch gleich ein paar Infos von einer Kollegin geholt, die auch bereits eine Krebsbehandlung hinter sich hat. Das hat mir den Bammel vor der Reha einig wenig genommen. Was mich beruhigt, ist, dass ich nach der Reha, nicht wie nach der Operation, entstellt sein werde und mein Leben danach anpassen muss. Hoffe ich zumindest. 
Kurz nach dem letzten Satz klingelte auch schon mein Handy und der Fahrer meldete sich an. Ich hab mich fertig gemacht und schon sass ich im Transporter nach Buckow. Schnell noch 3 Mitreisende abgeholt und schwups war ich bald in der, für Berliner bergigen Märkischen Schweiz. Ich war beeindruckt wie Sau.



Als wir in die Klinik hineinkamen, war erst einmal Mittagessen angesagt. Also ran an Tisch und essen. Gab leckere Pasta mit Hähnchengeschnetzeltem. War essbar auch wenn die Pasta leicht verkocht war. Also ab zur Rezeption, Schlüssel fürs Zimmer abholen. Dort wurde mir auch gleich mitgeteilt, dass ich mich, nach Ablegen meiner Mitbringsel in Zimmer, an der Schwesternrezeption auf der Etage melden solle. Hab ich brav alles getan, dann war das Prozedere, wie es mir prophezeit wurde. Gewicht, Grösse, BMI und noch mehr Angaben, alles ermitteln und dann ab zur Ärztin, Therapiegespräch. Damit soll ermittelt werden, welche Therapien man in den nächsten drei Wochen durchlaufen wird. Was die mir alles vorschlägt. Tzz tz tzz. Det wird viel. Aber mehr dazu in den folgenden Tagen.
 
   
 
Mein Zimmer ist gute Hotelqualität, nur die Minibar mit den kleinen Schnäpperken fehlt. ;-) Sonst super Ausstattung. Gut, ich habe seit vielen Jahren keinen Röhrenfernseher mehr gesehen, und schon gar keinen mit 37cm Bildschirmdiagonale, aber ich werde hier auch keine Kinoabende in meinem Zimmer verleben. Die wichtigen TV-Sender gibt es alle. Was will man mehr. Internetanbindung ist weit besser als erwartet. Hotsplots funktioniert im Zimmer super und via Handy ins Internet geht auch, wenn auch etwas langsamer als in Berlin. Aber man kann nicht meckern. Nachdem ich an die miserablen Verbindungen in der Charité zurückdenke, ist das hier schon highspeed. Ich packe meine Klamotten in den Schrank und mein Hygienezeugs ins Bad und stelle fest, schiete, der Nassrasierer liegt noch bei Papa. :D Also los Umgebung erkunden und schauen ob man hier sowas kriegt. Die Rezeptionistin empfiehlt mir die Drogerie oder den Edeka in der „INNENSTADT“. Süss, was die für Begriffe finden in Buckow.
Also ab in die „INNENSTADT“. Ich finde beide Geschäfte schnell, nur gibt es in einem keine anständigen Rasierer. Also ab in die sogenannte Drogerie, die sich alsbald als Zeitungsladen mit zusätzlichem Zahncreme-, Rasierer- und Duschgelbereich entpuppt. Aber das reicht mir und ich bin in nicht einmal 30 Minuten wieder in der Klinik retoure. Alles ist schickestens.
Ich gönne mir im Klinik-Café erstmal eine grosse Tasse Kaffee. Dazu ein paar Seiten “Die Welt“. Dabei lerne ich einen Patienten kennen, der wegen einer Hodenkrebsbehandlung hier ist. Ich nenne die Mithäftlinge mal lieber Mitbewohner, das gefällt mir besser als Mitpatienten oder Patient im Allgemeinen.  
Beim Mittagessen hatte ich einen Mitbewohner kennengelernt, der auch in fast meinem Alter ist, sogar etwas jünger und nicht depressiv. Super, wir hatten uns da schon unterhalten und auch gleich gut verstanden. Nach dem Abendessen sind wir dann auch schon ne grössere Runde um den Griepensee gelaufen, der direkt hinter der Rehaklinik liegt und haben uns super unterhalten. Er kannte die Einrichtung schon von einer vorherigen Reha, daher konnte er schon einiges erzählen. Auch dass es eine Billardplatte und eine Tischtennisplatte gibt. Coole Sache. Dann wird’s sicher noch weniger langweilig die drei Wochen. Morgen erfahr ich dann meinen Therapieplan für die nächsten Tage. Bin massivst neugierig, was noch so alles passieren wird. So nun aber ins Bett, um 6:15 Uhr geht der Wecker, da um 6:45 Uhr Blut abgenommen werden soll, zzgl. Urinprobenabgabe und ich um 7:45 Uhr zum EKG muss, beides um festzustellen, wie fit ich bin. Hinterher frühstücken. Danach soll mal ein Klinikrundgang erfolgen, damit man nicht immer doof fragen muss. So sagt es einem natürlich keiner, aber man meint es sicher so. Eigentlich praktisch. Und nach dem Frühstück erhalte ich dann meinen Therapieplan. Björn, also der junge Mitbewohner muss auch so früh raus.

Therapieplan der ersten Woche



19.03.2014 – So der erste Tag ist rum. Ich weigere mich, zu sagen, der erste Tag ist geschafft, weil das klingt, als sei es unangenehm. Das ist es bisher ganz und gar nicht. Okay ich musste sehr früh aufstehen, aber dafür verging der Tag auch superschnell. Gegen 6 Uhr klingelte mein Handywecker, aber ich war schon wach, naja wach nicht aber lebendig. Dann gleich zur Blutabnahme und zur Urinprobenabgabe. Danach gings auch gleich weiter, wieder mit einer Blutprobe, aber nicht aus dem Arm sondern aus dem Ohr, was sich für die Therapeutin als schwierig herausstellte, da mein Ohr seit der OP nicht richtig durchblutet ist. Hat an meinem Ohr rumgedrückt und geknietscht, ehe da was raus kam, hatte sie mein Ohr regelrecht durchlöchert. ;-) aber kein Problem, bin ja hart im Nehmen. Nun wurde ich ans EKG angeschlossen und musste Atemtests absolvieren. Alles leicht überstanden. Jetzt erstmal richtig frühstücken. Cornflakes, Schokoflakes und warme Milch und geschätzt einen Liter Kaffee. Perfekt. Das Buffet ist sehr gut. Wer da nix findet, ist massivst wählerisch und sollte sich mal zum Psychologen bewegen. Ich kann echt nicht meckern.
Jetzt entspanntes Rumhängen. Björn und ich sind so verblieben, dass wir uns an“whats-appen“ wenn man aus der Therapie raus ist und sich dann im Haus verabredet irgendwo. Hier sich zufällig über den Weg laufen, ist wenn mans beabsichtigt, unmöglich. Ist alles riesig hier. Schwups schon gibs Mittagessen.  War seeehr lecker, mit Käse überbackenes Gemüse mit Petersilienkartoffeln an Dillsosse. Sehr gelungen dem Koch. Janzer Teller leer. Und ich hab Kartoffeln weggeputzt, bin sehr stolz. Das wäre vor 3 Wochen nicht gegangen.
Nach dem Essen gings schon mal ab zum Schwimmbad. Wassergymnastik ist angesagt. Ich und 5 andere toben durchs Wasser. Ich bin massivst begeistert, auch wenn Gymnastik sich nach Gruppenturnen und Rumhampeln anhört. Es ist eher anstrengend. Unter Wasser, denkt man, geht alles leichter. DENKSTE. Man muss sich ganz schön anstrengen, dass man gegen das Element Wasser ankämpfen kannt, vor allem wenn es sich in Bewegung befindet und man gegen den Strom schwimmen oder laufen soll.  Auch die Wasserhanteln sind schwer zu bedienen, vor allem, weil Luft drin ist und die Therapeutin befiehlt, die Dinger unter Wasser zu drücken. Ich staune immer über die Älteren und Gewichtigeren, die das mit einer Inbrunst machen. Für mich ist das alles schon nicht so leicht, und ich bin um einiges Jünger und Schlanker, als die meisten hier. Aber es macht Spass, dass ist die Hauptsache. Als wir alle fertig waren, durften wir noch ein paar Bahnen ziehen und dann wieder in die trockenen Klamotten zurück. Nun erstmal n „Tässchen Heessen“  und dann ab zum Logopäden.
Herr Marock ist sehr nett und total locker drauf. Er spricht eine Weile mit mir, und plötzlich schaut er weg. Ich bin verunsichert, aber er beruhigt mich. Er hört einfach zu ohne mich anzusehen, um einen massiven Sprachfehler zu erkennen. Er erkennt keinen der logopädisch behandelt werden müsse. Er ist der Meinung, das leichte Nuscheln und Stolpern liegt einzig am fehlenden Speichel. Er sagt, wir treffen uns morgen nochmal, ob überhaupt was nötig sei und schickt mich 4 Minuten später wieder in Freizeit. Find ich ja cool. Wir haben gut gelacht, weil er sagte „ Sie sind ein hoffnungsloser Fall“, er meinte das aber positiv, nach dem Motto, es würde sich nichts ändern, wenn er mit mir Übungen macht, dass dies halt am Speichel liege, der nicht da ist. Er verspricht mir, sobald der Speichel wieder da ist, verschwindet das Nuscheln auch noch. Ich hab ihn gleich gefragt, ob ich einen Termin bei der Psychiologing bekäme und auf sein erstauntes "Warum?", sagte ich ihm,dass ich nun nen irreparablen Knacks wegen dem "hoffnungslosen Fall" hätte. :D  Na gut, ich verlass mich drauf.

FREIZEIT!!! Erstmal lecker n Kaffee trinken gehen und mal in die aktuellen Tageszeitungen schauen, bis Björns Therapien vorbei sind. Als dies der Fall ist, erkunden wir erstmal das Gelände und das Umfeld um die Rehaeinrichtung. Er kennt sich hier ja schon perfekt aus, noch von seinem letzten Besuch. Das erleichtert es mir auch massiv. Nach dem Abendessen, auch wieder riesen Buffet, machen wir eine kleine Laufrunde und überlegen dabei, doch einfach ein paar Runden Billard zu spielen. Haben wir auch und danach haben wir uns in die Zimmer begeben, war ja auch schon fast 11. Gegen 12 kamen wir aber beide auf den Spleen, noch eine rauchen zu gehen, was wir auch taten. Nun aber ab ins Bett.

20.03.2014 Heute stehen auch einige Termine an. Der Termin bei der Physiotherapeutin, die sich meinen Hals anschauen soll, ob eine Lymphdrainage von Nöten und sinnvoll sei, verging recht schnell. Ich war pünktlich 5 Minuten vor 9:30 Uhr vor dem Behandlungsraum 2. Ich sollte eintreten und mein Shirt ausziehen, was ich auch brav alles tat. Sie schaute sich meine Narben am Hals und am Arm an und lobte die Arbeit der Chirurgen. Ich habe einige Tipps zur eignen Sicherheit und zur Weiterbehandlung erhalten, wie nicht all zu viel Sonne am Hals , keine engkragigen Shirts oder Hemden etc etc und sie wird mich eintragen für die Therapien hier im Haus. Die Termine erhalte ich dann in der neuen Woche.

Die danach stattfindende Nichtraucher-Runde fand statt. Björn und ich kamen natürlich ein paar Minuten u spät, was aber nicht auffiel, da wir auch nicht die letzten waren :D Die Psychologin, mit der ich noch einmal zu tun haben werde hier, mmh, naja, war ne komische, aber nette Frau. Von den Ratschlägen hatte ich mir dann aber doch mehr erhofft. Die Aussagen kamen alle am Ende zu dem Ergebnis, was eigentlich jeder weiss, RAUCHEN IST UNGESUND. Na mal sehen, ob da noch etwas kommt in der Zeit hier. Ich hoffe doch, dass dann Tricks und Kniffe mitgeteilt werden, die mir helfen könnten von den Glimmstengeln loszukommen.

Nun erstmal mittagessen. Hab alles gut geschafft, war ja auch lecker. Teigtaschen mit Pilzfüllung. 13 Uhr beim Logopäden, die Wiederholung der Vermutungen des Vortages. Er kann gegen meinen Sprachfehler nichts tun, da dieser sich von allein erledigen wird, wenn mein Speichel wieder da ist. Er verspricht mir aber immer da zu sein, wenn ich Fragen haben sollte.

Nun wieder Freizeit, Wetter ist super, fast 20°C und Sonne, ab auf die Terrasse mit nem Buch. Ich sitze genüsslich in der Sonne, muss ja erst 14 Uhr zur Fahrradergometrie. Ein Mithäftling sagte kurz bevor ich losging, er habe gehört, die fiele heute aus, aber ich soll mal lieber schauen, da die ja nicht nur einen Ergotherapeuten hätten. Ich also ab in den 4. Stock. An der Tür ein Riesenzettel, auf dem stand, dass die 14°° Uhr-Fahrradtherapie ausfällt. Na gut, wieder Freizeit. Björn hat es da nicht so gut, seine Therapien fallen  nicht aus *kicher*. Ich also wieder mit Buch und Brause ab auf die Terrasse, Sonne tanken! Irgendwann stösst Björn auch dazu und wir latschen mal wieder ins Dörfli.

Diesmal gönnen wir uns am Markt in einem kleinen Café einen schönen grossen Kaffee in der Sonne. Dann wieder zur Rehaklinik zurück, denn das Abendessen ruft. Danach haben wir uns dann mal wieder eine Runde in der Natur gegönnt. Tut echt gut. Ich habe Sorge dass ich das Spazierengehen für mich entdecke. Nach einer erneuten Runde um den Griepensee verschlägt es uns wieder ins Erdgeschoss in der Hoffnung, dass wir Billarden können, aber falsch gedacht. Eine Gruppe Bewohnerinnen sitzt um einen grossen langen Tisch und ein Korbflechter erklärt den Damen seine Tätigkeit. Alle wollen Körbe flechten. Ich wusste schon, wieso ich sowas nicht mag. Einige der Damen sind sehr angep…, dass wir gestört haben und machen uns unmissverständlich klar, dass sie uns nicht billardspielend in Ihrer Gegenwart akzeptieren werden. Also verschwinden wir wieder und disponieren um. Wir organisieren uns an der Rezeption Tischtenniskellen und –bälle und den Schlüssel für den Sportraum zum Tischtennisspielen. War superlustig, zumal ich schon seit bestimmt 20 Jahren kein Tischtennis mehr gespielt habe. Strengt auch ganz schön an, man merkt einfach, dass man in einigen Jahren einiges an Kondition verliert. Nach etwas mehr als 2 Stunden kapitulieren wir und beenden den Tag.

21.03.2014 8:15 Uhr Schwimmbad – Wassergymnastik mal wieder. Diesmal sind wir ein paar mehr, wenn ich richtig schätze, so 9 oder 10. Auch die Therapeutin stöhnt, da das für das relativ kleine Becken eigentlich zu viel ist, aber sie zieht die Therapiestunde artig durch. Diesmal wieder im Kreis schwimmen, laufen und so. alles kein Problem für mich, dann mit ner „Poolnudel“ rumhampeln. Strengt heute nicht mehr so an, wie Mittwoch noch. Die anderen stöhnten mehr als noch bei den anderen Übungen, aber ich empfand es einfacher und relaxter. Vielleicht kann ich die Fitness doch schneller aufbauen, als einige der anderen Bewohner. Nach der Therapiestunde hab ich erstmal meine Ruhe ne Weile. Die geniess ich auf der Sonnenterrasse mit einem Buch.

11 Uhr Entspannungstherapie. Das erste was mich nicht begeistert, was ich aber durchführe. Man will nicht meckern, und andere schwören darauf. Man liegt in sehr gemütlichen Fernsehsesseln. Nebenbei läuft Musik, die mich nach spätestens 3 Minuten nur noch nervte. Man schliesst die Augen, beide Hände auf den Bauch gelegt. Langsames Atmen, dazu erzählt die Therapeutin beruhigende Worte, aber ich kann irgendwie nicht abschalten. Als sie erzählte, man solle sich einen Tag am Meer vorstellen, fiel mir gleich der Urlaub ein, als an der türkischen Riviera die Sch…klumpen an den Strand gespült wurden, weil die türkischen Hotels immernoch Ihre Abwässer ins Meer pumpen. Ich musste schmunzeln. Links und rechts von mir vernahm man schnell leises Schnarchen. Da hatten wohl welche seeehr entspannt.

Nun ab zum Mittag. Hab vom Schwimmen früh auch ziemlichen Hunger, und es gibt Kaiserschmarn mit Vanillesosse. Mmmmh ick freu mir. Hab den ganzen Teller ratzeputz leergeschaufelt. Ist ja eins meiner Lieblingsessen. Danach erstmal chillen. Um 13:20 Uhr ist ein „6-Minuten-Gehstest“ angesetzt, Ich erscheine pünktlichst und sehe sogar vorher schon, was gemeint ist. Man läuft im Viereck mit anderen umher und klickt einen Zähler zum Rundenzählen. Man soll so schnell wie es geht laufen, aber nicht rennen. Vorher und direkt danach wurde Puls und Blutdruck gemessen und dann nochmal nach 2 Minuten Ausruhen. Björn kam heraus und lobte sich selbst mit seinen „24 Runden“. Ich sage ihm, dass ich mich nicht auf einen Wettbewerb einlasse, wahrscheinlich, weil ich weiss, wie unsportlich ich bin.. Ich bin dran. 2 weitere Männer und eine Frau machen alles, was die Therapeutin uns vorgibt und laufen los. Ich überhole einige Male die Frau und einmal einen der Männer. Sind beiden auch noch nicht so alt, deswegen stört es mich nicht, dass ich nicht schneller war. Ich bin erstaunt, als ich auf den Rundenstand schaue. „30 Runden“ – na gut Björn will nen Wettbewerb. Den kann er haben. Die Therapeutin lobte uns, dies seien sehr gute Leistungen und auch die Puls- und Blutdruckstände seien sehr gut. Hui, hätt ich ja nie gedacht.

Danach gleich zur Fahrradergometrie. Die ist ja gestern ausgefallen. Als ich ankomme im 4.Stock, berichtigt die Therapeutin gleich meine Annahme, dass ich um 14 Uhr dran sei. Tja, wer lesen kann, … . Ich gehe erstmal eine rauchen. Ich treffe Björn und teile ihm gleich meinen Punktestand mit. Er ist natürlich nicht so begeistert, wie noch, bevor ich gelaufen war.  Aber was wir feststellen, wir sind beide gleichzeitig auf dem Fahrrad dran. Also ab ins Obergeschoss und ab aufs Bike. Da ich das erste Mal da bin, soll ich nur 10 Minuten strampeln. Sie stellt 60 Watt ein, da ich mich für fit halte, ich stelle schnell fest, dass es auch 70 hätten sein können. Bei Björn sind es auch 60, aber soll 15 Minuten strampeln. Nach ca. 8 Minuten wird Puls gemessen. Nach 13:45 min weist die Therapeutin mich an, dass ich längst fertig sei. Die Werte seien normal, Leistung sei top. Ab dem nächsten Termin soll ich auch auf 15 Minuten gehen.  Ich werde also nicht nur gefördert, sondern auch gefordert. Das find ich super.

Nach der Therapie gehen wir erstmal wieder in die City, diesmal aber über einen elende langen Umweg. Nein, elende wars nicht, wir sind einmal um den gesamten Buckower See rum. Schöne, interessante Runde, man läuft dabei über den „Gummiweg“, der aber nicht so heisst weil er aus Gummi ist, sondern, so nehme ich an, so heisst weil er sich gummiartig am Ufer des Sees durch das Moor schlängelt. Dann kamen wir zum „Lunapark“, einer parkähnlichen Parkgestaltung, die einen schönen Blick auf den See und die „SKYLINE“ von Buckow ermöglicht. Erstmal bissle sitzen und genüsslich eine schmöken. Dann weiter zum Eiszeitgarten, einer Parkanlage in der 340.000 Jahre alte Felsen liegen, die die Eiszeit mal von Skandinavien in die Gegend um Buckow geschoben hat, und die hier zu einer Informationsstätte zusammen getragen wurden. Oh man kriegt hier also auch Zeitgeschichtliches geboten. Weiter gehts, diesmal steil bergauf auf die Ferndinandshöhe. Von da sieht man den See und Buckow noch schöner. Auf einmal zogen stürmische Böen auf und wir gingen vorsichtshalber wieder abwärts und dann wieder rauf und schon standen wir am Anderen Ende von Buckow. Hier gabs den alten Bahnhof, auf dem im Sommer die Buckower Kleinbahn (http://www.buckower-kleinbahn.de/ ) fährt. Leider nur zwischen Mai und Oktober. Von da aus weiter. Gibt viele kleine schöne Eindrücke, die man hier in Buckow sehen kann. Eine kleine Auswahl siehste du nun.
 
Stöbber-Mühlenwehr



Buckowsee


  
„Buckower Ansichten“

     


Unterwegs haben wir auch die oben sichtbare Minigolfanlage gesehen. Wollen mal schauen, ob wir uns das mal antun, ein Spiel zu wagen. Ich hab sowas ja noch nie gemacht. Zumindest noch nicht auf einer eigens angelegten, kommerziellen Anlage. Wir latschen weiter, und schwups stehen wir wieder am Markt von Buckow, wo wir sinniern, ob wir uns noch vor dem Abendessen eine Pause gönnen. Klar, det machen wa. Also ab in ein kleines Restaurant. Dort amüsieren wir uns köstlich über die Schreibkünste eines der Mitarbeiter. "Spagelsuppe" und „… mit Stangenspagel“. Aber den grössten Vogel schoss „Motzzarella“ ab.  Wir sind trotzdem da rein. Björn gönnte sich ein Kännchen Kaffee und ich probierte mal ein „Märkischer Landmann“ (Märkisches Schwarzbier). In der Rehaklinik ist ja Alkohol untersagt, aber draussen darf man sich mal ein Bierchen gönnen. War sehr lecker. Ich mag ja Schwarzbier. Als wir zurückkamen, gabs auch schon Abendessen. Wir nahmen es ein und planten den Abend neu.
Uns fiel, auf Grund des Sturmes draussen und der erhöhten Regenwahrscheinlichkeit, nur Billard ein. Okidoki gebongt. Nachdem ich mit zu Hause telefoniert hatte, sind wir ins Erdgeschoss runter zur Billardplatte gegen 8 uhr und nach nicht definierbarer Zeit, war es auch schon wieder halb 11. Wir waren von den letzten Tagen tierisch müde, also schlossen wir mit einer Feierabendfluppe den Tag ab. Ich wurde auch nicht mehr alt an dem Abend.

22.03.2014 7:54 Uhr erwachte ich, noch 6 Minuten bevor ich vom Handywecker geweckt worden wäre. Draussen schien ein wenig die Sonne, so dass ich dachte, ich hätte massiv verpennt. Aber dem war gottseidank nicht so. Ich ging frühstücken, ich geniesse die Ruhe beim Frühstück, denn wenn ich geh, sind immer die meisten schon wieder weg. Hab ja schliesslich erst 9:30 Uhr den einzigen heutigen Therapie-Termin. Diesmal erprobe ich die Pelose an HWS und LWS. Klingt spannender als es ist. Das heisst, ich bekomme eine Schlammauflage im Bereich der Hals-Wirbel-Säule und der Lenden-Wirbel-Säule (somit sind HWS und LWS auch übersetzt). Tat sehr gut, war angenehm warm. Man liegt auf Pampekissen, die Feuchtigkeit und somit die guten Inhaltsstoffe aus dem Schlamm an die Haut abgeben und damit die Durchblutung und all sowas anregen. Im Nacken durfte dies laut Lymphdrainage-Physiologin nur kühl gemacht werden, aber im Bereich der LWS wars schöööön warm. Wenn die Eieruhr nicht so laut ticken würde, wäre ich sicher weggenickt.  Björn bekam Beusch an diesem Nachmittag und ich beschloss mich an diesem Tag mal wieder dieser Geschichte zu widmen. Was ich hiermit auch tu.
Ich war nur kurz in der Innenstadt, Coke, Saft und Trinkschokolade einzukaufen. Dabei hab ich gleich noch meine Coffee to go-Vorräte aufgefüllt. Danach mal auf den Kinoplan geschaut, da unser Plan für den Samstagabend einen Kinobesuch nicht ausschloss. „Stromberg“ wollen wir schauen. Hab auch an der Rezeption schon angefragt betreffend Transponder, damit wir, sollten wir nach 22 Uhr erst wieder zurücksein, nicht draussen nächtigen müssen. Gibt zwar eine Notklingel, aber, was man durch voriges Informieren vermeiden kann, muss ja nicht sein.
Für Montag haben wir auch schon nen Plan. Da wir die Zeit fürs „freie Schwimmen“ nutzen wollen, dies aber nur von 17:45 und 18:45 Uhr möglich ist, lassen wir das Abendessen hier in der Klinik ausfallen und wollen den Italiener am Buckowsee mal testen. Da können wir nämlich auch nach 19 Uhr noch hin. So jetzt geh ich erstmal im Klinikcafé einen Kaffee trinken und mal in die Tageszeitungen schauen.


 
Wollte zwar maximal ne viertel, halbe Stunde sitzen, nun sass ich doch ne Stunde und zwar nicht unten sondern oben. Die Sonne hat sich mal blicken lassen, also schnell auf die Terrasse.  Man schwatzt sich hier schnell fest. Nun gibts erstmal Abendessen. Björns Besuch ist auch wieder auf dem Heimweg. Er ist richtig traurig. Hat ihm gut gefallen. Naja nach dem Abendessen rein in die Stadt und ins Kino, bin mal gespannt auf Stromberg. Hab ja die Serie nie gesehen. Mal sehen. Der Film soll ja richtig erfolgreich sein.
Haben grad Abendbrot gegessen, lecker Gulaschsuppe gabs auch, ziehe ich ner Bemme derzeit definitiv vor. Dazu n lekker Tee. Jetzt gehen wir los zum Kino.  Mehr dann also morgen oder übermorgen…

24.03.2014 – Gestern der Besuch im Kino war klasse, lange nicht mehr so gelacht. Das „Parklichtspiele“-Haus ist zwar nicht mit einem Kino in Berlin vergleichbar, aber das wäre auch zu viel des Guten. Kinosaal und Leinwandgrösse sind einfach der Menge an Zuschauern angepasst. War jedenfalls klasse, was sicher auch am Film lag (Stromberg).
Heute war n sehr unternehmungslustiger Tag. Morgens, wo ich eigentlich ausschlafen und somit das Frühstück ausfallen lassen wollte, wurde ich natürlich 8 Uhr wach. Pech gehabt. Einschlafen klappte nicht mehr, also kann ich auch aufstehen. Beim Frühstück entschieden Björn und ich, mensch lass uns mal zur „Wurzelfichte“ wandern. Das ist ein Naturdenkmal hier, eine fast 200 Jahre alte Fichte, deren Wurzeln freigespült wurden über die Zeit, so dass man mittlerweile unter dem Baum zwischen den Wurzeln gehen, oder wie zur Zeit hocken konnte. Kann man schlecht erklären, schaut euch das Bild an.
Als wir noch beim Mittagessen sassen, überlegten wir, lass uns doch irgendwo mit dem Rad hinfahren. Wir haben uns aufgerafft und sind kurzerhand nach Waldsieversdorf geradelt, haben uns dort den Wasserturm angesehen und dann noch eine Runde um den grossen Däbersee gedreht. Quer durch die Natur, im wahrsten Sinne des Wortes, über Stock und über Stein. War echt schön.



Sieht ohne Grössevergleich weit kleiner aus, als es tatsächlich ist.


 

Hier mit mir als Grössenvergleich

Auf dem Heimweg sind wir noch in ein uns empfohlenes Café eingekehrt und haben uns Kaffee und Kuchen gegönnt und zurück in Buckow noch einen riesen Eisbecher jeder bei der Hausmacher-Eisdiele, die erst einen Tag vorher die Saison eröffnet hatte. Es war der Hammer. Ich war übermässig satt, aber nicht unglücklich. Nach dem Abendessen in der Reha-Klinik planten wir dann Tischtennis spielen zu wollen, was uns aber leider, auf Grund des frühen Feierabends an Sonntagen der Rezeptionistin verwehrt blieb. Also mal wieder Billard. Haben unsere 9 Runden absolviert und sind dann tot aber glücklich jeder in seinem Bett gelandet. Boah war ich platt. Morgens x Kilometer gelaufen und nachmittags locker 15km mit dem Rad. Aber was tut man nicht alles um nicht zu versauern:



Rundumblick vom Waldsieversdorfer Wassertums 360°



24.03.2014 - Heute ist wieder Therapietag. Diese Woche ist der Plan schon zweiseitig. Heute waren aber recht easy Termin, erstens waren es nur 3 und zweitens, 1 davon war ein Seminar, nämlich über gesunde Ernährung. Leider waren dabei keine Erkenntnisse, die ich noch nicht kannte. Iss kein Fett, Zucker ist bäääh und nur Obst und Gemüse sind gesund. Sie sagte aber auch, dass man ausgewogene Ernährung einhalten soll. Wenn ich mich allerdings nur von Obst und Gemüse ernähre, werde ich noch dünner.  
Danach war erstmal „Entspannung“ angesagt. Wieder im Sessel liegen und zuhören und sich fallen lassen. Sowas kann ich am besten. Rumhängen und nix tun, Nach dem Mittagessen war mal wieder Wassergymnstik angedacht. War spassig und die Zeit verging fliegend.
Nachmittag hab ich ne ruhige Kugel geschoben, Kaffee geschlürft, Zeitung gelesen und viel mit anderen Mithäftlingen geschwatzt. 17:30 hab ich den Schlüssel fürs Schwimmbad geholt und schwups waren wir pünktlich um 17:45 Uhr im Wasser, Wasserball spielen und n paar Bahnen ziehen. Ist zwar nicht mit einer normalen Schwimmhalle wie dem Velodrom o.ä. vergleichbar, aber allemal besser, als gar nichts zu tun für die Fitness.
ich muss zugeben, anschliessend war ich ziemlich knülle. Aber ich hab dann mit meinen Lieben telefoniert und gegen 8 Uhr haben wir uns dann in Richtung Buckower Innenstadt zum Italiener „Ristorante Castello Angelo“ begeben.

Allein der Hinweg war schon lustig. Uns, als Berlinern macht es Spass über Kleinstädte wie Buckow zu lästern. 20:08 Uhr STRASSEN LEER, aber richtig leer. Nicht eine Menschenseele unterwegs. Im Ristorante sass ein Mann und aß, ein einziger, und der entpuppte sich später als der Cheffe des Ristorante. Essen war aber Hammer lecker. Ich hab mir eine Lasagne gegönnt und Björn eine Riesen Pizza Mista. Preise waren branchentypisch. Also weder überteuert, noch hyperbillig. Man sind wir satt nun. Noch kurz ne Teepause auf Balkonien und dann ab ins Bett. Ich muss morgen 7:00 Uhr aufstehen. Björn kann mehr oder minder auspennen, er hat erst 9:45 Uhr mit mir zusammen ein Seminar zum Thema „Einführung in die Rehabilitation“ (kommt ja sehr früh!). Ich darf aber um 8:30 Uhr schon zur „Atemgymnastik“, was auch immer das ist.  Also Gute Nacht für heute.

25.03.2014 – Boah, wat n Tach. Um 7 Uhr bin ich aufgestanden. Noch ziemlich müde hab ich mich zum Frühstück geschleppt. Ich hab sehr gut geschlafen, aber heute war mal wieder ein Tag, an dem ich locker bis 10 Uhr hätte weiterschlafen wollen. Nach dem nährreichen Cornflakes-Frühstück mit ausreichend Kaffee, bin ich zur ersten Behandlung gegangen. Atemgymnastik. Da ich nicht wusste was das ist, bin ich wie immer sehr unbedarft an die Sache rangegangen. Aber das ist eine Therapie, die ich nicht zwingend haben muss. Man liegt auf dem Rücken auf einer Bodenmatte und atmet, teils in den Bauch, teils in den Brustkorb. Dabei muss man seine Beine mal bewegen, mal hochstellen, mal die Arme abwechselnd heben und sowas. Nicht grad sehr anspruchsvoll und ziemlich langweilig. Naja, aber wie der Tino ist, zieht er das durch. Danach erstmal duschen. Jaaa, geile Sache, endlich wach werden. 9:45 Uhr findet im Festsaal ein Seminar zum Thema Rehabilitation statt. Auch nicht sonderlich spannend, aber das muss stattfinden. Es wird der Sinn einer Reha-Massnahme erläutert. *gähn*. Danach geht’s auch gleich weiter mit einem "so spannenden" ;) Seminar. „Sozialberatung“, was kann man beantragen, was bedeutet es schwerbeschädigt zu sein, etc. Alles Sachen, die ich mir schon vor langer Zeit im Internet herausgesucht habe und anderweitig recherchiert hatte. So, nun erstmal Mittagessen. Yummy, gab leckere Zwetschgenknödel mit Vanillesosse in der leider Mohn drin war, der wunderbar zwischen die Zähne klebte. Nach dem Essen kommt mal wieder was neues, Sportgymnastik bei Herrn Graf. Björn hatte mir schon mehrfach vorher gesagt, dass der total cool sein soll. Issa auch wirklich. Wir rannten alle im Gymnastikraum im Kreis und machten Aufwärmübungen. Danach checkte er unsere Kondition, in dem wir alle mit einem Partner bestimmte Bewegungen machen, die erläutern, wie ist das Gleichgewicht, wie ist die Kraft. Ich sollte, aus Altersgründen mit ihm die Übungen machen, da ich sicher die älteren Herren umgeschubst hätte.
 
Nach dieser Therapie gönnte ich mir einen grossen Kaffee auf dem Balkon in der Sonne, die sich endlich mal raustraute. Aber am Ende der Pause fing es mächtig an zu Regnen und auch heftig zu hageln. Ich war ja im Trockenen. 14:45 Uhr war dann Lymphdrainage angesagt. Ich kam im Behandlungszimmer an und musste mein Shirt ausziehen und die Schuhe. Ich sass auf der Liege und die Therapeutin Frau Kochan, bearbeitet hinter mir erst die Lymphknoten im Achselbereich und dann am Nacken und an der Wirbelsäule. Dann legte ich mich rücklings auf die Pritsche und wurde in ein Tuch eingeschlagen. Jetzt wurde es gaaanz bequem. Sie sass hinter meinem Kopf und massierte in ganz kleinen Bewegungen meine Schultern, meinen Hals und den gesamten oberen Oberkörper. Sie hatte ganz warme Hände. Ich bin zeitweise richtig weggenickt. Sie amüsierte sich hinterher sogar darüber, sagte sogar, dass dies ein gutes Zeichen wäre. Ich war sowas von entspannt hinterher. Nun nur noch um 16 Uhr aufs Fahrrad und dann Feierabend. Alles lief bestens. Während ich strampelte, spielte ich auf meinem Handy Solitär. Die diesmal gesteigerten 20 Minuten und erhöhten 65 Watt verliefen super und mein Puls und der Blutdruck waren bei weitem beruhigter als noch beim letzten Mal.

Nun war Freizeit angesagt. Björn und ich wollten mal zur Touristeninformation in den Ort und uns über den Bunker in Garzau informieren, was wir uns hätten aber sparen können. Klar Kleinstadt. Nach 16 Uhr ist alles kulturelle erledigt. Na gut immerhin haben wir einen Prospekt ergattert, den wir mal studieren müssen. Wir wanderten weiter und erkundeten das Luxusviertel am Ufer des Schermützelsees. Schicke Buden da. Würd ich auch wohnen wollen. Haben alle nen tollen Blick auf den See. Da es aber nieselte, lohnte sich Bilder schiessen leider nicht. Das mach ich, wenns Wetter passt. Zum Abendessen gabs mal wieder lecker Brot mit Wurst und Käse und würzige Chickenwings. Hab alles aufgegessen, auch wenns teilweise ein wenig schwerfiel wegen dem Brennen im Mund. Aber lecker wars. Der Geschmackssinn kommt langsam aber sicher wieder. Hab ich gemerkt an den recht scharfen Chickenwings.

Nach dem Abendessen kurz ausruhen und ab in den Sportraum Tischtennis spielen. Grad 22:00 Uhr durch und wir haben nach 20 Runden, die Tino 6:14 erfolgreich verloren hat, den Tag beendet, da wir beide recht knochenmüde sind heute. Gleich noch ne Feierabendfluppe und dann ab ins Bett. Morgen schellt der Wecker schon 6:30 Uhr, da ich 8 Uhr bereits Pelose-Therapie habe, die Schlammkissen, ihr erinnert euch. Na wenigstens kein Sport am frühen Morgen. Gute Nacht und morgen schreib ich wieder, hab 14 Uhr die letzte Therapie und dann FREIZEIIIIT.

Ergänzung zum heutigen Tag. Björn und ich waren soeben noch eine letzte Zigarette rauchen und Tee organisieren für die Nacht und haben auf den Weg zum Balkon eine Patientin und ihren Mann getroffen, die dasselbe vorhatten. Sie ist Brustkrebspatientin, die alle Sachen durch hat. Bis hin zur Chemotherapie. Beide sind aber sehr positive Menschen, gern am Lachen und wir haben uns schon des öfteren getroffen. Wir haben grad gut gelacht auf dem Balkon. Sie heisst Carla und er Dieter und beide sind schon Rentner und schwatzen super gern mit uns, weil auch Björn und ich sehr positiv denken. Und vor allem weil wir keine "Trüben Tassen" sind, wie sie es schön formulierte. Jetzt reicht es aber, meine Augen klappen immer fast zu. Ist ja auch schon halb 12 und ich bin seit 7 wach. Gute Nacht also…

26.03.2014 – So neuer Tag, neues Glück. Langsam bessert sich das Wetter. Wird ja auch Zeit. Heute war n typischer „Nichtvieltuntag". Der Morgen startete mit einem üblichen Cornflakes-Frühstück. Alles bestens. Nur dass sich die Suche nach einem Sitzplatz mehr als schwer gestaltete. Es waren bereits neue Patienten am Vortag angekommen, und einige reisen an dem Tag ab, somit waren viele früher als sonst auf den Beinen. Neuankömmlinge müssen, wie ich auch musste, am ersten Tag bereits ab 6:45 Uhr zur Blutabnahme, die einen leeren Bauch erfordert. Und die Abreisenden haben ab 8 Uhr das letzte Arztgespräch. Somit sind „alle“ um 7 Uhr am Frühstücken.

Danach bin ich direkt vom Frühstückstisch aus zur ersten Behandlung. Pelose (Schlammpackung). Heisst nach dem Frühstück ein Nickerchen, war auch wieder so. Bin fast weggedruselt. Anschliessend erstmal nen Kaffee auf der Terrasse und weiter zur Fahrradergometrie. Diesmal hab ich mir aber mal wieder ein Buch mitgenommen. Ich lese ja eigentlich gern, aber seit der Ankunft hier, bin ich nicht wirklich dazu gekommen. Auf so einem Fahrradtrainer hat man aber nur mit den Beinen zu tun. Ergo empfiehlt es sich, ab der Hüfte aufwärts etwas anderes zu machen und da bietet sich lesen sehr gut an. Es gab auch schon Frauen, die ihr Strickzeug dabei hatten und nebenbei "wiebelten" wie es meine Oma zu sagen pflegte früher.  Und ich hatte auch gleich n Gesprächsthema mit der Therapeutischen Schwester, da sie das Hitlerbärtchen auf dem Buch verwunderte.  Ich lese ja grad „Er ist wieder da“ von Timur Vermes. Sehr zwiespältiges Buch. Man muss aufpassen, dass man Adolf Hitler nicht als sympathisch empfindet. Wer ein wenig im Geschichtsunterricht aufgepasst hat und die Zeit kennt, dem dürfte das aber leicht fallen. Wen das Buch interessiert, der kann sichs gern ausleihen bei mir, wenn ich durch bin, aber das kann noch ne Weile dauern. Die gefahrenen Kilometer auf dem Ergotrainer werden von mal zu mal leichter. Fühlt sich gut an.

Direkt ab zum nächsten Termin, psychologisches Einzelgespräch mit der Hauspsychologin. Gespräch verlief gut. Ich hatte ja darum gebeten. Rein prophilaktisch. Man weiss ja selber nicht, ob man einen Knacks weg hat. So eine Krankheit verarbeitet ja jeder anders. Manche entschäft es teilweise erst nach Jahren. Aber die Psychologin sieht da bei mir keine Gefahr. Hab ja aber auch ne tolle Familie und Freunde, die mich unterstützen und mich auffangen, wenn es mir arg schlecht gehen sollte. Was es aber bisher gottseidank nie tat. Ich wurde aber auch von aussen nicht wehleidig beäugt und in Watte gepackt. Das hätte ich mir auch verbeten, da ich sowas selbst nicht leiden kann. Bin ja schliesslich nicht schwanger oder gebrechlich. Ich habe auch hier in der Reha schon andere Fälle gesehen, die sich sehr einigeln und niemanden und nichts an sich heran lassen. Ob sowas gut ist für die Psyche, wage ich zu bezweifeln.  

So, danach erstmal zum Mittagessen. Heute gab es gabs Spaghetti á la Carbonara, und danach n Quark mit frischen Früchten. Lecker wars diesmal wirklich. Nichts zu beanstanden. Bis zum nächten Termin hab ich eine Weile Zeit, Björn allerdings darf direkt vom Mittagstisch schon wieder zur nächsten Therapie flitzen. Der Arme, zumal er noch 3 Therapien vor sich hat. Ich nur noch eine. 14°° Wassergumminastik. Ich bin pünktlich da, stelle aber vor der Tür zum Schwimmbad fest, ups Therapieplan im Zimmer vergessen, also schnell wieder hoch. Als ich nach der Rückkehr wieder in der Umkleide stehe, stelle ich dann auch noch fest, die Badelatschen stehen auch noch im Zimmer, aber nochmal renne ich nicht hoch. Die werden eh nur gebraucht, damit man auf den Fliesen nicht ausrutscht. Die sind aber auch glitschig. Totale Fehlplanung für eine Onkologische Rehabilitationsklinik in der überwiegend ältere Leute sind. Ich schleiche heimlich, ohne dass es die strenge Therapeutin Frau Me… mitkriegt zum Becken und schnell rein. Hoffentlich geht sie vor mir raus, wenn die Therapie durch ist . Sie tat es. Nach der sportlichen Betätigung habe ich Feierabend.

Ab auf die Terrasse. Björn kriegt später noch Besuch von seinen Eltern. Also heute rumgammeln auf Balkonien. Die Sonne hat sich durchgekämpft und erwärmt die Terrasse sehr gut und die paar Wolken sorgen dafür dass es am Ende nicht zu warm wird. Sehr geiler Nachmittag. Ich bin immer wieder Kaffee- und Kakaonachschub holen gewesen und zack sass ich wieder in der Sonne und hab mein Buch weitergelesen und gelegentlich eine Hummel am Blumenkasten beobachtet. Achja und die anderen Patienten, die sich durch den Garten der Anlage gekämpft haben und krampfhaft nach freien Sitzmöglichkeiten Ausschau hielten. Der Abend nahte, die Sonne war hinter den Bäumen verschwunden, da verschlug es mich aufs Zimmer, bisschen Wellnessen. Ich war duschen und hab mich auf dem Bett lang gemacht und bissle TV geschaut. Kommt ja nur noch Schrott im Fernsehen, so nutzte ich die übrige Zeit, um mal ein wenig Wäsche zu waschen. Björn schrieb mich an, dass seine Eltern gleich wieder abhauen und machte den Vorschlag, ausserhalb zu Abend zu essen, da es nix berauschendes zum Abendessen geben sollte.

Der Vorschlag kam bei mir super an, also sind wir gegen 19:00 Uhr los. Natürlich diesmal nicht, ohne vorher noch die Essenmarke für den Folgetag zu holen. Das letzte Mal wars peinlich irgendwie, mittags der Kellnerin beichten zu müssen, dass wir keine hatten und bitten mussten, trotzdem was zu essen zu kriegen, aber sie scheinen uns doch zu mögen, somit erhielten wir problemlos alles was wir wollten.

Wir sind also zum Strandhotel gelaufen, weil uns das empfohlen wurde. Das Essen war lecker, ich war stolz, dass ich Pommes Frites und Schnitzel verspeisen kann. Wenn euch mal jemand fragt, was ein „Buckower Schnitzel“ ist… das ist ein Schnitzel mit Forellenfilets drauf und mit Käse überbacken. Wie würde Biolek sagen? Sehr interessante Kombination. War aber echt super. Nur bisschen trocken. Ich bestellte mir Kräuterbutter. Nach nur zwei Erinnerungen an die Kellnerin, dass ich die Kräuterbutter noch kriege, konnte ich aber alles gut essen. Mein Mundinnenraum ist leider noch leicht stark empfindlich von der Bestrahlung. Aber auch das bessert sich derzeit zusehends. Auf dem Heimweg haben wir uns über Filme unterhalten, die lustige Pointen oder Kommentare hatten und sind aus dem Lachen nicht mehr herausgekommen. Die Leute hier müssen gedacht haben, was haben die denn genommen? :D Als wir in der Klinik ankamen, spielten wir noch 3 Runden Billard, die ich, erstaunlicher Weise, alle gewann. Gegen halb elf hiess es dann „ab ins Beet“, da wir beide früh raus mussten und auch ziemlich k.o. waren schon.
 


27.03.2014 – Der Tag begann heute arg früh, um 7 Uhr musste ich schon wieder aufstehen. 7:45 Uhr Vollbad mit Balneum-Hermal. Klingt nach Entspannung, was auch immer dieses Balneum-Hermal ist. Entspannung wars auf jeden Fall. Mir wurde von Herrn Graf eine Wanne mit Wasser gefüllt, in das das o.g. Mittel eingemischt wurde. Soll angeblich trockene Haut vorteilhaft beeinflussen. Na ich bin mal gespannt, da ich ja immer schon leichte Probleme mit meiner Haut habe. Es war echt erholend, mal so nichtstuend in der Wanne rumzulungern. Als Herr Graf mir mitteilte, dass wir fertig sind, kam von mir nur ein enttäuschtes „OCH NÖÖÖ“ Na gut, andere wollen oder müssen ja auch. Also raus aus der Wanne und ab zum Frühstück.

Heute war das Frühstücken sehr relaxed. Kaum Leute und alles noch ausreichend da. Ich hab mich zu Carla und Dieter gesetzt, die auch zum Frühstück kamen und wir haben zum Kaffee gut gelacht. Seitdem Frühstück gammel ich nun im Zimmer rum, da ich auf die Chefarztvisite warte. Habe gerade im Flur gesehen, dass die noch nicht mal bei der Hälfte sind. Björn hatten vorher herausgefunden, dass die Ärztin und der Chefarzt uns mit als letztes besuchen. Nun haben wir es kurz vor halb 12 und da sollte es eigentlich abgearbeitet sein. Ist es aber nicht. Das kann sich noch hinziehen.

Na gut, das Warten hat uns dazu getrieben, dass wir doch schon essen gegangen sind. Auf dem Rückweg haben wir die Ärztin getroffen, die uns sagte, sie hätte niemanden angetroffen, ja logo. Irgendwann müssen wir ja essen und ab 13 Uhr gibt es ja nix mehr. Naja, Gab ja eh nichts wichtiges. Und uns geht es ja gut. Also hätte die Visite sowieso nix ergeben. Nach dem Mittagessen durften wir uns dann mal einen Vortrag über „Stress und seine Bedeutung – und der Zusammenhang zum Thema Krebs“ reinziehen. Gäääähn. Boah, neues erfährt man da aber auch nicht, wie bisher in allen Seminaren. Die Aussage, dass niemand wisse, ob es einen Zusammenhang gibt, erleuchtete mir, dass der Vortrag herausgeschmissene Zeit war. Aber gut vorgetragen war er immerhin. Und die Rentenversicherung schreibt solche Sachen vor. Was mich nur wunderte, es sassen viele Senioren bei, die gar nicht wussten, wieso sie sich das auch antun sollen. Der grösste Teil arbeitet mittlerweile seit mehreren Jahren nicht mehr. Naja, egal. Abgehakt.

14:30 Uhr war mal wieder Fahrradergometrie angesagt. Cool, bei Herrn Graf. Ich strampel meine 20 Minuten bei Leistung 70%, was für mich ideal ist. Ruhig und gelassen radeln und dabei n Buch lesen. Gegen 17:30 Uhr endlich mal wieder was neues, Terraintraining. Im Therapieplan steht explizit drin „Bitte dem Wetter angemessene Bekleidung und dem Training angepasstes Schuhwerk anziehen“. Na klar, einige Damen erscheinen in schicken Kostümchen und leicht hochhackigen Schuhen. Macht sich sehr gut in den Wanderwäldern um Buckow. Oh mein Gott, ist denn lesen so schwer? Ist es so schwer, wenn man nicht weiss, was einen erwartet, einfach mal jemanden zu fragen? Mann, mann, mann. Der Terrainkurweg TK7 war sehr angenehm, ausser dass so ein klugscheissernder Wichtigtuer mit uns mitlief und uns zu textete, wie sportlich er doch sei. Dabei immer den Ohrstecker seines Mobiltelefones im Ohr. Es hätte ja ein wichtiges Telefonat reinkommen können :D kam aber nicht. Als er merkte, dass ihm niemand zuhörte, liess er sich nach hinten zurückfallen. Mein Kommentar „Endlich hat ers gecheckt.“, fand breite Zustimmung bei allen Mitläufern. Es war eine sehr schöne Strecke, ca. 5 km Waldweg. Unberührte Natur. Echt entspannend und beruhigend, wenn auch nicht allzu einfach zu laufen, Berg auf und ab. Als wir wieder an der Rehaklinik ankamen, war ich leicht ausser Puste, aber nicht unglücklich. Man sollte sich echt öfter mal einen Spaziergang gönnen, der auch bisschen trainierend ist. Auch in Berlin, aber ich weiss jetzt schon, das hab ich vergessen, wenn ich wieder im Alltag bin. Also Abend essen.

Danach sind wir mal wieder ins Kino. Diesmal lief „Grand Budapest Hotel“. Eine leichte Kost, was die Handlung betraf, aber filmerisch sehr gut gemacht und starbesetzt. Sehr humorig, wenn auch nicht zu anspruchsvoll. Aber ein vollends gelungener Tagesabschluss. Danach verschlug es uns alle in die Zimmer und anscheinend auch alle ins Bett. Es waren noch einige mehr aus der Rehaklinik im Kino gewesen.

28.03.2014 – Letzter Therapietag in der Woche. Wird sehr entspannt, da nur als erstes und als letztes ein Bewegungstraining ansteht, dazwischen Entspannungstherapien. 8:15 Uhr nach dem Frühstück ab in die Schwimmhalle. Wassergumminastik. Alles wie immer, ich bin danach aber immer noch müde. Oder wieder?  Also ab zur Lymphdrainage. Diesmal bin ich aber nicht weggenickt, auch wenn es sehr beruhigend und entspannend war. Gleich danach ab auf die nächste Liege zur Pelose. Grandiose Reihenfolge. Nun Mittagessen. Diesmal gab es Naturreis mit Hühnerfrikassee. Das Frikassee war sehr lecker, aber der Reis war echt nicht meins. Aber gut, kann ja nicht immer alles stimmen. Nach dem Mittagessen wieder Entspannung, nämlich bei der Entspannungstherapie. Diesmal war gottseidank nicht die  Therapeutin da, die es sonst macht. Die Vertretung machte es sehr gut. Ich wäre echt fast weggepennt. Aber ich hatte mir ja ein Nickerchen nach der letzten Therapie, ergo dem Fahrradergometrie verordnet. Nach den 6,5km Radeln hab ich das auch angetreten. Mit wenig Erfolg. Geschlafen hab ich da nicht, aber ich habe geruht, was auch schon entspannte und mich wach machte. Nach dem Abendessen war im Festsaal ein humoriger Abend versprochen worden, in dem ein Künstler namens Hanno Loyda eine Hommage an Heinz Erhardt bot. Gelang ihm mehr oder minder gut. Aber dass das Wort Abend hier auf eine Stunde begrenzt ist, sorgte dafür dass wir lange vor 9 schon wieder untätig rumsassen. Björn bekam spontan Besuch, sodass ich mich endlich wieder meinem Buch widmen konnte und nen chilligen Abend im Zimmer und auf dem Raucherbalkon verbrachte. Immer im Wechsel. Auch ganz angenehm. Als Björns Besuch weg war, waren wir noch eine rauchen und sind wieder gegen 22.30 Uhr in den Zimmern verschwunden. Samstag schlaf ich mal aus, war da noch mein Plan.

29.03.2014 – Heute Morgen zerplatzte der Traum des Ausschlafen wie eine Seifenblase, als der neben mir einquartierte Pole lauthals auf dem Flur telefonieren musste. Gottseidank ging es nicht nur mir so. Einige wurden vorzeitig aus den Federn gerufen. Boah war ich sauer, Björn auch. Das gibt noch Rache. *diabolisch kicher*
Es war aber dann ein echt entspannter Vormittag. Frühstücken und abgammeln. Heute kommt Dorit mich besuchen, ich freu mich schon arg. Es wird Mittag und Dorit kommt an. Wir schwoofen durch den kleinen Ort und suchen uns ein schickes, niedliches Restaurant aus. Björn hatte mir im Vorfeld das „Märkische Schweiz“ empfohlen. Also simma da hin. Das Essen war lecker. Ich hab mir Schweinegulasch mit Rotkraut und Klössen ausgesucht und Dorit hatte es der Sauerbraten angetan. Dazu ein lecker Radeberger und einen schönen Sonnenterrassenplatz ausgesucht und schon konnte es losgehen. Wir haben schon geschwatzt beim Essen und danach, und nach bestimmt mehr als einer Stunde simma dann in Richtung „Brecht-Weigel-Haus“ gewandert. Vorbei an schönen sanierten alten Stadtvillen, die sich direkt am Schermützelsee entlang schlengeln. Wir sind ganz gemütlich geschlendert und haben uns wunderbar über alles Mögliche unterhalten.



„Brecht-Weigel-Haus“ Garten



Blick auf den Buckower See

 
 

Das Grundstück um das Haus war wundervoll, auch direkt am See. Vom Haus selbst war ich nur von aussen begeistert. Innen sah man nicht viel. In einem Raum stand das Bett der Helene Weigel, aber nicht im eigentlichen Schlafraum, da dieser sich eigentlich in der oberen Etage befand, diese war nur leider für Besucher gesperrt. Der Grosse Ess-Wohn-Raum war bemerkenswert, ein riesiger Esstisch mit vielen vollkommen verschiedenen Stühlen drum herum steht vor einem RIIIEEESEN Fenster, was direkt zum See zeigt. Traum Aussicht. Auf dem Weg zum Restaurant hatte sich meine Cousine in einen kleinen Keramikladen verguckt. Zu dem sind wir nach der Brecht-Weigelschen Besichtigung auf wieder retoure und meine Cousine hat sich durch einen Keramikladen durchgeshopt. Nun noch zum krönenden Abschluss n lecker hausgemachtes Eis im ortsansässigen Eisladen. Man war das n toller Tag. Meine Cousine brach dann gegen 17:30 Uhr wieder auf, nachdem ich ihr einen kleinen Teil der Klinik und den wunderschönen Klinikpark noch gezeigt hatte. Am Abend haben wir, Björn und ich noch ein paar Runden Billard gegönnt und sind relativ früh in den Zimmern verschwunden.

30.03.2014 – HEUTE GEHT’S NACH BERLIN, gleich nach dem Frühstück gings auch schon los. Ab zum Bus gegen 10 Uhr. Dank Öffi und Googlemaps fand ich auch die beste Verbindung und die dazugehörige Bushaltestelle. Ausser mir waren nur wenige auf den Strassen hier in Buckow unterwegs. Am Bus wartete ein einzelner junger Mann und zwei Wandertanten auf meinen Bus der uns 4 nach Müncheberg bringen sollte, was er auch tat.
In Müncheberg angekommen, wo ich umsteigen musste in die Regionalbahn nach Berlin-Lichtenberg. Alles passte. Ich konnte sogar noch ein wenig die Geschichte des Ortes Müncheberg studieren. Wetter war der Oberknaller. Bereits 10 Uhr brauchte an schon keine Jacke mehr. Ich genoss die Sonne am Bahnhof bis der Zug kam und lass die Informationstafeln, die mir erläuterten wie alt die Stadt Müncheberg und vor allem auch die Bahnverbindung nach Berlin schon ist. Im Zug war auch nicht viel mehr los. Irgendwie schlafen die Berlin-Brandenburger gern aus, wenn sie denn dürfen. Ich war pünktlich am Lichtenberger Bahnhof und stieg dort in den S-Bahn nach Berlin Alexanderplatz um. Da es einige Jugendliche vorzogen, die Abfahrt zu behindern, musste der Sicherheitsdienst einschreiten, um die Bahn abfahren zu lassen.
Am Alex angekommen, wartete René bereits an der Tram-Unterführung auf mich.
Ach, ich bin gern am Alex. Ich liebe den Fernsehturm. Schon um 12 Uhr mittags zeigt die Anzeige eine voraussichtliche Wartezeit von 5 Stunden an. Nee nee, das tu ich mir nicht an. Erstmal einen leckeren Kaffee. Wir laufen in Richtung Berlin Carree und suchen uns das erstbeste Café, was einen guten Kaffee und einen sonnigen Platz verspricht und geniessen beides. Es ist immer schön und spannend, von einem Café aus, vorbeilaufende Passanten zu beobachten. *grins*
Nach dem Kaffee liefen wir entspannt in Richtung Unter den Linden, machten Fotos, schauten uns Sehenswürdigkeiten etc an und stellten fest, dass man sowas als Berliner viel zu selten macht im Alltag. Wir shoppen uns durch die Geschäfte und geniessen vollends das schöne Wetter. Als wir auf Höhe der Friedrichstrasse ankommen, überfällt uns der Hunger. Man kennt ja die Lage und verlagert diese Information in eventuelle Essenspreise und kalkuliert, dass ein Mittagessen in einem der Restaurants sicher nicht sehr billig, geschweigedenn bezahlbar sein wird für Ottonormalverbraucher, wie uns. Wir beschliessen, uns ein ungesundes, fettreiches aber bezahlbares Mittagessen im Bahnhof Friedrichstrasse zu genehmigen. Ungesundes, fettiges Essen to go schmeckt halt immernoch am besten. Vor allem wenn man dabei schön in der Sonne sitzen kann und dabei ein frisches kaltes Radeberger aus dem Edeka, der dort auch sonntags geöffnet ist, geniesst. Nachdem wir satt gefuttert sind geht es weiter, wir laufen Richtung Brandenburger Tor, schnell ein Bild und dann wieder zurück. Wir wollten ja noch am Alex ein Softeis essen und schliesslich muss ich spätestens den Zug 16:16 Uhr ab Friedrichstrasse schaffen, da ich sonst keine Busverbindung von Müncheberg nach Buckow kriege. Das Eis am Alex war der Kracher. Kaum hatten wir dies verspeist, war ich auch schon wieder in der S-Bahn nach Lichtenberg. Wieso vergehen schöne 
Tage, an denen einfach alles stimmt so verdammt schnell??? ;-(
Angekommen in der Rehaklinik, bin ich aber mit allem arg zufrieden und ich falle, nach ein paar Runden Tischtennis, k.o. aber zufrieden wieder in die Waagerechte.


Ich in der S-Bahn zum Alex



Der Berliner Dom und der „Telespargel“





Traumwetter in Berlin


 
31.03.2014 – Neue Therapiewoche, letzte vollständige, nächste Woche ist das alles schon wieder vorbei.
Alles anfangs unspektakulär. 8.15 Uhr Wassergumminastik, 10.30 Uhr Atemgymnastik. Danach wollte ich eigentlich zur Therapieplanung und die Atemgymnastik und die Entspannungstherapien streichen zu lassen, was mir aber nicht gelingt so einfach, das die Abteilung heute aus krankheitsbedingten Gründen nicht besetzt ist. Also ab an den Schwesterntresen. Die Schwester dort nimmt meinen Wunsch gern entgegen und weist mich an, doch bitte 13 Uhr nochmal zu erscheinen, wenn ein Arzt anwesend ist, der mir eine andere Therapie empfehlen kann. Sehr gut. Nach dem Mittagessen (Schichtkohl mit Hackfleisch und Kartoffeln – war mal wieder lecker.) mache ich dies auch und die Ärztin empfiehlt mir, doch einmal Qi Gong auszuprobieren. Nach der Fahrradergometrie um 14 Uhr hab ich erstmal wieder ne längere Pause, die ich auf dem Balkon mit der Tageszeitung und einem leckeren Kaffee geniesse, während sich Björn bei der Sporttherapie abrackern muss. Das muss ich aber leider zu 16 Uhr abbrechen, da ich mir einen Vortrag der Psychotherapeutin anhören muss, in der es um Krankheitsbewältigung geht.
Was ich in dem Beitrag erfuhr, war, nachdem ich mehrfach fast weggenickt bin, dass jeder Krebspatient die Krankheit und ihre Nebenwirkungen anders verarbeitet. Ach nee?! Das wusste ich ja gar nicht ^^ Naja, wenigstens war der Vortrag relativ schnell beendet und ich hab mich wieder auf den Balkon begeben. Das Wetter war ja nicht mehr so schön, wie noch am Sonntag, also war es nicht sonderlich schade, irgendwann mit Björn zum Schwimmen zu gehen. Macht ja auch immer Spass. Wir spielen meist Wasserball, während die anderen paar Schwimmer versuchen, ohne getroffen zu werden, ihre Bahnen zu absolvieren. Meist geben sie schon nach kurzer Zeit auf. Keine Ahnnung wieso. ^^ Komischerweise hat sich bisher keiner beschwert.
Wir lassen mal wieder das Abendessen im Reha-Restaurant ausfallen und wollen eigentlich Spargelessen gehen. Die Saison hat ja sehr früh angefangen dieses Jahr. Leider sind die Preise gepfeffert, wir entschieden uns schnell, doch zum Italiener zu gehen, was auch ne klasse Idee war. Ich genehmigte mir eine riesige Portion Pasta mit Putenstreifen und Sahnesosse. Dazu mal wieder ein Glas Köstritzer Schwarzbier. Vollgefressen und erschöpft vom Tag, spielen wird noch 3 Runden Billard und verschwinden gegen halb 11 wieder in den Zimmern, da mein neuer Therapieplan ja Qi Gong um 7:30 Uhr prophezeite. 

 

01.04.2014 – Der Tag fing früh an, aber ich hab sehr gut geschlafen, wenn auch komisches Zeugs geträumt. Gleich nach dem Aufstehen ab zum Qi Gong. Ich wusste nicht, was mich erwartet. Ich hab QiGong´er schon im Mauerpark gesehen, aber man empfand es immer als sehr entspannend. Vor allem wenn man zuschauen konnte in aller Ruhe. Herr Graf ist leider erkältet, dadurch trat irgendwie keine Ruhe ein. Er musste sich öfter die Nase schnauben und niesen. Aber die Übungen waren schon interessant. Bitte fragt nicht, was die einzelnen Bewegungen bedeuteten. Ich war zu sehr beschäftigt, die Bewegungen richtig auszuführen, als zu zuhören, wie die jeweilige heisst J Ich empfand es aber als eine Mischung aus Entspannungstherapie „light“ ( es lief dabei asiatische ruhige Musik und die Erklärung wurden durch Herrn Graf mit einer weitgehend ruhigen Stimme erklärt) und einem Frühsport „light“.
Völlig tiefenentspannt kam ich aus der Therapiestunde und machte ich auf den Weg zum Frühstück. Gleich nach dem Frühstück gings wieder aufs Fahrrad und ich absolvierte meine 20 Minuten vorbildlichst. Das empfinde ich auch immer als Entspannung, da ich dabei immer Bücher lese und mich wundere, wie schnell 20 Minuten vergehen können. Da den ganzen Tag mehr oder minder ein Chillday ist, geht’s von da aus direkt zur Pelose (Schlammpackung). Da wäre ich dann auch fast weggepennt. 6:45 Uhr aufstehen, ist doch nicht mehr so meine Uhrzeit. Aber das ist ja nicht schlimm, da eine Eieruhr einen nach den 20 Minuten Packung wieder "sanft" aus dem Schlaf reisst.
Nun war erstmal Mittag angedacht. War auch, wie eigentlich immer essbar. Kabeljaufilet auf Gemüsebett, dazu Petersilienkartoffeln. Jammjamm.
Die Sporttherapie bei Herrn Graf um 13.30 Uhr fiel dann leider aus, da Herr Graf doch zum Arzt ging. Er kann ja schlecht riskieren, dass sich die teilweise stark immungeschächten Patienten auch noch anstecken. Na gut, längere Freizeit. Auch okay. Auf diesem Weg, Herrn Graf gute Besserung. Das Vollbad und die Lymphdrainage danach verliefen aber planmässig und in den gewohnten Bahnen. Entspannen!!!
Abendessen und dann mal wieder Björn beim Billard zeigen, dass ich es langsam drauf habe und wir mittlerweile 25+:25+ Gleichstand haben ;) Der Tag verging sehr ruhig, aber doch viel zu schnell.

02.04.2014 – Heute durfte ich mal wieder so etwas wie ausschlafen. Hier heisst das, man kann bis 8 Uhr schlafen, wenn man das Frühstück (bis 9°°Uhr) nicht auslassen möchte. Da ich aber 9:15 Uhr schon Wassergymnastik habe und da nicht mit leerem Magen hinwill, nutze ich logischerweise das Frühstücken. Perfekte Zeit in der man entspannt im Smartphone seine Mails checkt, die neuesten Nachrichten liest und auch sein verschiedenen Social-Networks-Profile im Auge behält. Und vor allem ist es dann echt ruhig im Restaurant, sodass man nicht schon früh am Morgen über Gott und die Welt sprechen muss.
Nach dem erholsamen Frühstück ging es ab zur Wasserbetätigung. Die Therapeutin war diesmal auch wieder mit im Wasser, was nicht alltäglich ist. Die Übungen erlangen immer mehr an Fahrt. Man muss sich doch teilweise richtig anstrengen und selbst einem jungen Menschen wie mir triebe es den Schweiss auf die Stirn, wenn man nicht im Wasser wäre, zumal das Wasser auch nicht grad kühl ist. Nach der Leibesertüchtigung gabs mal eine informationsstunde bei der Sozialarbeiterin, die mich ein wenig noch aufklärte betreffend weiterem Werdegang, was ich als sehr angenehm empfand. Mittagessen war danach angesagt. Es gab diesmal Geflügelboulette auf Kräuterspätzle und Champignons. Geflügel und Bouletten heben sich aber geschmacklich und konsistenziell komplett auf. Das passt nicht zueinander. Aber die Spätzle waren super und die Champignons passten auch ganz gut. Na immerhin satt. Sehr satt. So satt sogar, dass ich mich echt auf die Fahrradergometrie freute, bei der ich von den fast 700kcal ein paar wieder abstrampeln zu dürfen. Nun ist erstmal der Therapietag erledigt und die Freizeit kann beginnen. Ich warte noch auf Björn der sich noch den „Stress und seine Bewältigung“-Vortrag von der Psychologin anhören darf und dann wollen wir losziehen, um ein paar Runden Minigolf zu probieren. Bin gespannt, hab ich nämlich noch nie gespielt. Minigolf war klasse. 
Wir waren die einzigen auf dem Platz und gottseidank war ein wenig Sonne. Hat richtig Spass gemacht und war an einige Stellen echt kniffelig. Ich habe zwar haushoch verloren, aber das hebt mich ja nicht weiter an. Ich war mit meinem Ergebnis mehr als zufrieden. Leider reichte die Zeit nur für eine Runde, da das Abendbrot rief. Also wieder auf den Rückweg. Abendbrot wie immer okay. Abends n paarRunden Tischtennis, bei dem ich auch gleich noch richtig verkackte J. Aber ich war froh mich nicht verschlechtert zu haben. Bei 16:4 für Björn auch nicht sonderlich schwer J. Dann wieder ab ins Bett. Ich soll ja 7:30 Uhr zum Qi Gong.

 
03.04.2014 – Hab leider verpennt.
Aber ich hab Qi Gong nicht verpasst. Es fiel aus. Herr Graf ist krank und keiner übernimmt die Therapiestunde, da wohl nur er das kann. Fand ichs schade? Nee, nicht wirklich. Also dass Herr Graf krank ist, ja, aber dass Qi Gong ausfiel definitiv nicht.
Erstmal frühstücken. Nach dem Frühstück wieder mal das Balneum-Hermal-Vollbad. Niedlich fand ich, dass der neue polnische Physiotherapeut mich fragte, was es bewirkt. Schön entspannt geht’s danach zur Pelose, weiterentspannen. Nur diesmal bin ich echt vergepennt und von der doofen Eieruhr geweckt worden. MENNO. Naja erstmal Mittagessen und dann ab uffn Bikingtrainer. Wieder meine 6,1km in 20 Minuten und dabei 90kcal verbrannt. Am schönsten daran ist, dass ich mal wieder in meinen Büchern voran komme. Eigentlich stand 16 Uhr Terraintraining an, aber ich hab geschwänzt. Spazieren mit alten Leuten kann ich auch allein, zumal ich mir dann die Route aussuchen kann. Ausserdem ist das Wetter der Kracher, also ab an Buckowsee und Sonne geniessen. Der Tag nahm ein angenehmes Ende, nach Abendessen und Billard.
 
4.04.2014 – Qi Gong fiel heut natürlich wieder aus, das hab ich aber gestern schon in Erfahrung gebracht, also halbwegs ausschlafen. Zwar hätte Herr Graf auch um 9.30 Uhr den Vortrag „Sport und Bewegung“ gehabt, aber eine Kollegin übernahm dies. Sie wurde aber sicher nicht glücklich dabei, da zwei Damen (um einiges jünger und fitter als das Gros der Bewohnerinnen) und ich uns ein wenig beschwerten, dass ausserhalb der Therapiezeiten keine Trainingsmöglichkeiten ausser des sogenannten „freie Schwimmen“ ermöglicht werden, zumal die Therapeutin selbst bestätigte, dass ein Ausdauertraining, was den Herz-Kreislauf anregen soll, mind. 30 Minuten andauern soll. Geht aber hier während der Therapiezeiten auf dem Fahrradtrainer und anderen Sportgeräten auf 20 Minuten beschränkt wird. Mmmmh. Ich hab Vorschläge gemacht, wie zum Beispiel, dass auf Anraten des Arztes, dass ein solches Training empfohlen wird, auch mit kostenlosem Fahrradverleih möglich wäre. Fahrrad ausleihen kostet für einen Nachmittag 5,-Euro. Bla, bla, bla. Mir würde es zur Zeit ja eh nix bringen, da ich am Dienstag abreise. Aber vielleicht bei der folgenden Reha, die in einem Jahr nahegelegt wird. Ich lass mich überraschen. Da Frau Kochan krank ist, die immer meine Lymphdrainage durchführt, sollte dies dann leider ausfallen, aber Frau Kuke übernamm die letzte Therapiebehandlung zu diesem Thema. Danke nochmal, weil mir das besonders am Herzen, beziehungsweise am Hals liegt, da ich über der Stoma eine kleine Wasseransammlung habe und die auch nach der Entlassung weitergeführt werden muss und soll. Die Fahrradergometrie um 15 Uhr war dann wieder ganz chillig. Das beste kommt bekanntlich zum Schluss, so sagt man, und so wars auch, Paule und Eileen haben mich besucht. Es war echt schön. Ich bin zum Markt gelaufen und als ich ankam, waren schon die beiden am Fotos machen und zogen mich gleich mit dazu. Danach haben wir die letzten Sonnenstrahlen am Buckowsee genossen und die beiden luden mich zum Italiener ein. Und was soll ich euch sagen, ich habe es trotz meines Mundinnenraums geschafft, Pizza zu essen. Juhuuuuu. Der Abend war echt schöööön. Danke euch beiden. Ich bin danach zufrieden und müde ins Bett gefallen.

Endlich wieder Besuch

 

5.04.2014 –Samstag war echt ein schöner Tag. Ausschlafen bis 9 Uhr. Ich hab das Frühstück ausfallen lassen und mich auf dem Balkon über meinen Kaffee und die einen Tag zuvor gekaufte Portin Müller Milchreis Schoko gestürzt. Dabei haben Björn und ich den Nachmittag verplant. Der sah voraus, dass wir den Schermützelsee umlaufen, samt Panoramaweg (weit oben über dem See) und anschliessendem Schwimmen. Wir machten uns nach dem Mittagessen auf den Weg. Berg rauf, Berg runter. Hätten wir ja wissen müssen: Die Infos zum Rundwanderweg sind eindeutig. (ca. 7,5 km, nur bedingt für Fahrrad geeignet, Schwierigkeitsgrad: mittel, Panoramaweg schwer Kennzeichnung: Grüner Punkt, Rundwanderweg )  Boah war das anstrengend. Bei den Raucherpausen verzichtete ich dann sogar aufs Rauchen. Das Wetter spielte einigermassen mit. War windig und kühl, aber immerhin trocken. Zum Nachmittag wurde es dann teilweise sogar sonnig. Der Weg war steinig und schwer, sang ja bereits schon Xavier Naidoo. Ob der auch schon den Weg um den See gelaufen ist? Na jedenfalls war ich hinterher voll erleichtert, dass es vorbei war, aber auch stolz es durchgezogen zu haben. Die Schwimmstunde wäre fast flöten gegangen, weil zwei nicht allein reindürfen, aber wir haben noch eine dritte gefunden, die zumindest ihre Unterschrift gab, schwimmen zu gehen. ;) Abendessen noch und dann ab zum Tischtennisspielen. Letztes Spiel hier und diesmal stand es 21:4. Na gut toootal verkackt der Tino. Aber ich kann damit leben. Björn kanns einfach besser. Der Tag verlief also ganz nach meinem Gusto.

 

6.04.2014 – Der Sonntag begann blendend. Sonne kam langsam raus und Der Kaffee am Morgen und der Müller Milchreis mundeten super auf der Terrasse. Wir planten heute eine Radtour zur Pritzhagener Mühle und dann via Waldwegen noch bissle rumgurken. Haben wir nach dem Mittagessen auch so begonnen. Nach einigen schönen Metern, vorbei am grossen Tornowsee und dem schön gelegenen Haus Tornow, kamen wir schnell an der Pritzhagener Mühle an. Wir genehmigten uns eine kleine Pause mit Kaffee und Kuchen und nach einer guten Stunde in der Sonne fuhren wir dann auch weiter. Oh mein Gott, der Waldweg entpuppte sich als Sandweg. Wie sang Xavier Naidoo so schön???? Steinig? Neee SANDIG!!! Ich war nur am fluchen, auch wenn ich niemanden schuldig machen konnte. Björn hat sich schön über mich amüsiert. Ich hatte die Nase gestrichen voll, als wir nach 4 h Radwandern wieder an der Klinik ankamen. Jetzt hinterher amüsiere ich mich ja selber über mich. Ich hab Wege angemault und das „sch…“ Fahrrad verflucht. Beiden war es sicher vollkommen egal, was ich über Sie dachte. Abends hiess es dann aber Kino. Da ich vor dem Mittagessen irgendwie über den rechten Fuss schneller hinauswollte, als mein rechter Fuss, die Treppe runter, und fast die Treppe geküsst hätte, was ich gottseidank noch schnell verhindern konnte, schmerzte mir der rechte Fuss tierisch. Ich hatte schon sorge, nicht zum Kino laufen zu können, aber da wir früh genug losgelaufen sind, schafften wir es auch überpünktlich zu „Non-Stop“. Ein hammer spannender Film. Ist zwar sehr, sehr hollywoodlike, aber das machte nichts. Es war der Knaller. Danach noch schnell ne 3er Runde Billard und ab ins Bett, da ja Montag wieder Therapien anstanden. Vorsorglich hatte ich vormittags schon das Terraintraining absagen lassen, da dieses ja schon vorab Schuld an Schwierigkeiten am rechten Fuss war.

    

7.04.2014 – Da ich ja vor dem Kino mit der Frau Dr. schon einen Termin für das Abschlussgespräch für ca. 8:30 Uhr abgestimmt hatte, fiel meine letzte Fahrradergometrie auch flach. Das Gespräch verlief leider sehr einseitig. Einzig auf meinen Fuss ging sie abweichend zum Fragebogen ein und verordnete mir eine Salbe, die ich vor dem Zubettgehen auftragen soll. Die Ärztin füllte ein PC-Formular nach ihrem Gusto aus und nahm meine Wünsche, Bedenken, etc. überhaupt nicht wahr. Auch sonst war sie sehr unfreundlich. Ich war sehr enttäuscht, aber ich hatte keine Chance irgendwie an sie heran zu treten. Also kapitulierte ich. Ich bespreche dann lieber alles mit meiner HNO und meiner Hausärztin. Die werden dann sicher alles einleiten, was einzuleiten sei. Egal morgen geht’s heim, waren meine Gedanken. Zur Wassergymnastik kam ich 11 Uhr pünktlich, ich erläuterte Frau Kuke meine Sorgen mit dem Fuss, aber auch meinen Wunsch, weitgehend diese Therapie mitzumachen. Sie war sehr umsichtig und wählte nur Übungen, die meinen rechten Fuss nicht übermässig belasten. Sehr nett. Aber das kannte ich auch nicht anders von ihr. Nach dem Mittagessen (Zucchiniauflauf mit Sahnesosse) versprach ich Carla und Björn zum 6-Minuten-Gehtest mitzugehen, auch wenn ich nicht mit machen werde. Frau Rückheim zeigte sich verständnisvoll, auch weil ich schon beim Ersttest super abgeschnitten hatte. Danach war Feierabend.  Den nutzen wir auch. Wir genossen die letzte Sonne auf dem Balkon mit Carla und Björn, Björn und ich tauschten Bilder vom Rehaauffenthalt aus via PC und Handy und gingen 17:45 Uhr ein allerletztes Mal Wasserballern.
Danach hatten wir uns auch schon wieder mit Carla verabredet, zum Abendessen im Restaurant Märkische Schweiz, in dem ich ja schon mit meiner Cousine Essen war. Lecker Sauerbraten gabs bei mir. Danach verabschiedete ich mich bei Carla, da es nicht gewiss war, ob Sie mich morgen früh nochmal zu Gesicht kriegt. Was schon ein wenig traurig das ganze, aber wir haben uns versprochen, in Kontakt zu bleiben und auch dass ich sie mal besuchen komme, am besten mit Björn, da sie uns anscheinend sehr mochte. So wie ich, oder wir sie auch. Auch ihren Mann Dieter. Abschliessend haben wir nun unseren Endstand beim Billard festgelegt, nach den letzten 3 Runden und was soll ich sagen?: ICH HAB VERLOREN 31:30 . Alles kein Problem  kann ich doch gut mit leben, so selten wie ich Billard spiele. Taschen hab ich nun auch zu 95 % fertig gepackt. Morgen früh muss nur noch der Laptop weg und die Waschtasche ausm Bad. Ein letztes Mal schlafen hier. Bisschen traurig bin ich schon, aber auch froh, wieder in meine vier Wände und zu meinen Lieben und später auch zu Papa zu kommen. Die nächsten Tage werden sehr anstrengend, da ich vor meinem Wiedereinstieg in den Alltag, noch viele
Sachen zu organisieren und zu klären habe. Gute letzte Nacht in Buckow...


 


 
Ich freu mich schon auf die zweite Reha. DANKE IHR BUCKOWER!!!
letzte Änderung: 12.08.2014